Archiv des Autors: Team Bauer-Hieber Muenchen

Konzert der Camerata Vocale München

Mozarts Requiem in d-Moll – eines der bekanntesten Werke der Musikgeschichte – bildet den Kern des Konzertprogramms der Camerata Vocale München. Als Mozart verstarb, war das Requiem noch unvollständig, und unmittelbar nach seinem Tod rankten sich bereits Mythen um die Messe. In der Vervollständigung durch den britischen Komponisten und Musikhistorikers Duncan Druce aus dem Jahr 1991 hören Sie Mozarts Requiem nun in all seiner Pracht, doch auch mit neuen aufregenden Facetten. Als Beispiel gehört dazu die große Amen-Fuge, die Mozart ursprünglich nach seinem „Lacrimosa“ vorsah.

Es ist fast, als hätte Mozart sein eigenes Requiem komponiert. Die „Choral Fantasia“ von Gustav Holst ist dagegen eine explizite und poetische Würdigung aller längst verstorbenen Meister der Kunst und Musik. Wer sein symphonisches Meisterwerk „Die Planeten“ kennt, wird seine Handschrift bei dieser Chorfantasie deutlich heraushören; Holst nutzt in seiner harmonischen Sprache eine fantastisch farbenfrohe Palette und wechselt dynamisch und rhythmisch zwischen marschähnlichen Paukenschlägen und schönen, himmlischen Phrasen.

Die eindrückliche „Cantata Misericordium“ von Benjamin Britten bildet die dritte Säule des Programms und ist Grundlage für das anschließende Publikumsgespräch. Die Zuordnung als „Kantate“ ist allerdings etwas irreführend. Denn das Stück ähnelt eher einem Oratorium und erzählt in dramatischer Art und Weise die Geschichte des barmherzigen Samariters. Im Anschluss an das Konzert diskutiert Judith Rubatscher vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit Gästen mit unterschiedlichen Beziehungen zur Kulturlandschaft über die Bedeutung von Musik in der Gesellschaft. Dabei stellen wir uns die Frage, welche Rolle Musik bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme spielen kann oder soll. Wir freuen uns, wenn Sie nach dem Konzert zum spannenden Gespräch bleiben!

Sonntag, 29. September 2024 um 17:00 Uhr
Herkulessaal der Münchner Residenz

Camerate Vocale München
Capella München
Leitung: Clayton Bowman

Sopran: Annemarie Pfahler
Alt: Ilme Stahnke
Tenor: Theodore Browne
Bass: Micha Matthäus

https://cameratavocale-muenchen.de/mozart-requiem

Ukulele-Workshop „Xmas Special“ mit Daniel Schusterbauer

Nach den erfolgreichen Workshops im letzten Jahr kommt der beliebte Musiker und Buchautor Daniel Schusterbauer wieder für einen Ukulele-Workshop zu uns.

Am 14.11.2024 freuen wir uns kurz nach Ladenschluss um 19:15 auf Sie.

Bekannte Weihnachtslieder werden mit den wichtigsten Techniken des Ukulelen-
Spiels für jeden Anfänger angenehm und leicht nachvollziehbar erklärt und mit Spaß
gespielt. Die Spieltechnik konzentriert sich dabei auf das Rhythmusspiel, sowie das
Fingerzupfen und weiteren interessanten Ideen in Verbindung mit einfachen und
gängigen Akkorden. Im ersten Abschnitt werden grundlegende Dinge zum Spielen
besprochen. Danach werden durch kurze Lerneinheiten zwischen den Liedern nötige
Kenntnisse aufgebaut und erweitert.

  • Interaktiver Workshop für Spieler mit Grundkenntnissen
  • Dauer 3 Stunden
  • Eigene Ukulelen mitbringen (Ukulelen können vor Ort auch geliehen oder gekauft werden)
  • Teilnahmegebühr pro Person € 30,-

Let‘s Play Ukulele ist der Buch-Bestseller im deutschsprachigen Raum! Eine
Workshop-Reihe von Daniel Schusterbauer findet sich u.a. im Fachmagazin
„Gitarre&Bass“.

Der Dozent und Autor

Der Workshop-Dozent, Buch-Autor und professionelle Musiker Daniel Schusterbauer
absolvierte erfolgreich die „Schule für Rockgitarre“ (S.R.G. Frankfurt/Main) und das
„Guitar Institute of Technology“ (G.I.T. Los Angeles/USA). Neben seiner Tätigkeit als
Lehrbuchautor und Autor für Workshop-Serien ist er als Gastdozent und Live/Studio-
Gitarrist viel beschäftigt. Er komponiert und arrangiert Musik und spielt außer Gitarre
und Ukulele auch mal Lapsteel. Die deutlichen praktischen Ansätze in seinen
Lehrmethoden stammen aus seiner jahrelangen Tätigkeit als Musiker.

Münchner Orgelherbst 2024

Foto: Walter Glück

16. Münchner Orgelherbst
Internationales Orgelfestival in der Jesuitenkirche St. Michael/München
06. bis 20. Oktober 2024

Im Oktober startet der Münchner Orgelherbst in der Jesuitenkirche St. Michael zum
sechzehnten Mal unter der künstlerischen Leitung von Peter Kofler. Das Festival
präsentiert ein anspruchsvolles Programm mit international renommierten Künstlern.

Michaelsorganist Peter Kofler eröffnet am Sonntag, den 6. Oktober um 16:00 Uhr das
Festival an der Rieger-Orgel. Das Konzertprogramm mit Werken von Holst, Debussy
und John Williams steht unter dem Motto „Neue Welten“.

Am 9. Oktober ist in der Reihe „Musik zur Nacht“ in der Kreuzkapelle die renommierte
Blockflötistin und frisch gekürte Opus-Klassik-Preisträgerin Dorothee Oberlinger zu
Gast. Begleitet wird sie von Peter Kofler am Cembalo.

Der bekannte Schweizer Dirigent und Improvisator Rudolf Lutz wird am 11. Oktober an
der neuen Chororgel im Hochchor das Publikum mit seinen spontanen Improvisationen
in verschieden Stilen verzaubern.

Chordirektor Dr. Frank Höndgen hält am Sonntag, den 13. Oktober, im Michaelssaal
einen Vortrag über Ludwig van Beethovens „Missa solemnis“. Anlass dafür ist das
große Schlusskonzert am 20. Oktober.

Auch für Kinder gibt es beim Orgelfestival ein spezielles Programm. Am 13. Oktober
um 16:00 Uhr wird auf der Orgelempore die Orgelgeschichte „Im Palast der Königin
oder: Wenn der Wind Musik macht“ von Sabine Skudlik aufgeführt. Der Text,
vorgetragen von einem Sprecher, wird von Orgelmusik begleitet, die sowohl Zitate
bekannter Werke (Bach, Mozart, Verdi u.a.) als auch Improvisationen und
lautmalerische Geräusche enthält. Ganz nebenbei erfährt man, zu welch großer
klanglicher Vielseitigkeit die Orgel imstande ist und dass es eigentlich der Wind ist, der
die Musik macht! Herzliche Einladung an alle Familien! Der Eintritt ist kostenlos.

Am 16. Oktober spielt die belgische Pianistin Els Biesemans ein Hammerklavier-
Rezital in der Kreuzkapelle, bei dem unter anderem Beethovens „Waldsteinsonate“ zu
hören sein wird.

Die international gefeierte Organistin Sarah Kim gestaltet das Abendprogramm am 18.
Oktober mit Werken von Schumann, Karg-Elert, Reger, Tschaikowski und Vierne.

Den krönenden Abschluss des internationalen Orgelfestivals bildet die Aufführung von
Beethovens großer „Missa solemnis“ am 20. Oktober um 16:00 in der Jesuitenkirche
St. Michael. Ausführende sind Yuna Maria Schmidt (Sopran), Ulrike Malotta
(Mezzosopran), Markus Zeitler (Tenor), Sebastian Myrus (Bass), Collegium
Monacense und das Orchester St. Michael.
Die Leitung hat Chordirektor Dr. Frank
Höndgen
.

Visuelles Extra bei den Orgelkonzerten am 6. und 18.10.: Was auf der Orgelempore
geschieht, wird auf eine große Leinwand im Kirchenschiff übertragen.

Eintrittspreise: 30,00 | 25,00 | 20,00 | 15,00 | 10,00 | 5,00 Euro
(Ermäßigte Preise für Schüler und Studenten)

Hinweis:

  • Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern bezahlen keinen Eintritt

Weitere Informationen zu den Konzertprogrammen, Künstlern und Konzertkarten finden Sie unter www.muenchner-orgelherbst.de

Henle-Antiquariat

Wegen der großen Nachfrage hat uns auch in diesem Jahr der Henle-Verlag mit einigen Kisten Remittenden versorgt. Die fast neuwertigen Ausgaben können wir Ihnen mit 30% Rabatt auf den Neupreis anbieten. Es lohnt sich also, bei uns vorbei zu schauen. Auch in unserem „normalen“ Antiquariat warten Schnäppchen und Raritäten auf Sie.

Ipipapa – Grenzenlos Singen

Mit einem neuen und innovativen Konzept hat der junge Münchner Verlag Ipipapa bereits kurz nach der Gründung zwei renommierte Musikeditionspreise gewonnen.

„In unserer vielsprachigen Welt hat dieses Projekt sehr viel Potential und erleichtert Chören die Arbeit, sich mit fremden Sprachen auseinander zu setzen und diese auf die Bühne zu bringen.“
(aus der Begründung der Jury Deutscher Musikverlegerverband)

In den Notenausgaben für Sänger und Chöre ist neben dem Originaltext auch eine Transkription in das internationale phonetische Alphabet (IPA) abgedruckt. Zusätzliche Unterstützung gibt es zu jeder Ausgabe über einen QR-Code.

Sie können sich das noch nicht richtig vorstellen? Dann schauen Sie einfach mal bei uns vorbei, wir haben alle Ausgaben des Verlags vorrätig. Viele Informationen finden Sie natürlich auch auf der Homepage des Verlags

Kulturpass – wir sind mit dabei!

Es geht los mit dem Kulturpass! Alle Personen, die im Jahr 2023 den 18.Geburtstag feiern, bekommen 200 EUR vom Staat geschenkt! Dieses Geld ist für kulturelle Angebote verschiedenster Art gedacht, z.B. Eintrittskarten für Kino oder Live-Musik, Bücher, Musiknoten sowie Musikinstrumente.
Zum einen will man den Jugendlichen etwas Gutes tun, die während der Corona-Zeit quasi keine Live-Kultur erleben konnten. Zum anderen haben während der Pandemie neben Kultureinrichtungen für Live-Events auch der kulturnahe Einzelhandel wie z.B. Musikgeschäfte massive Einbußen erleben müssen – hier will der Staat auch Unterstützung leisten.

Das Budget wird den Jugendlichen ausgehändigt mit Hilfe einer digitalen Plattform – eben dem Kulturpass, der sowohl als App sowie als Browser-Version verfügbar ist.
Anmelden kannst Du Dich über www.kulturpass.de, hier gibt es natürlich auch weiterführende Informationen.
Der Kulturpass ist quasi ein Online-Shop, bei dem allerdings kein Geld „fließt“ sondern das erhaltene Budget ausgegeben werden kann. Neben konkreten Produkten gibt es auch sogenannte „Wertcodes“, die wie ein Gutschein funktionieren aber begrenztere Gültigkeit haben.

Wir als Filialgruppe sind auch als Anbieter dabei! Hier zu finden eine kleine FAQ, wie Du bei uns Kulturpass-Budget einlösen kann:

Einlösen von Wertcodes bei uns
Wir haben im Kulturpass-Shop verschiedene Wertecodes hinterlegt: 20 EUR, 40 EUR, 80 EUR, 120 EUR sowie 200 EUR jeweils für die Produktbereiche Musikinstrumente sowie Musiknoten (auch Bücher). Diese findest Du beim Eintippen des Wortes „Musikosmos“ in der Suchmaske (auf die Schreibweise achten, großes M Am Anfang, nur ein k in der Mitte).
Dann den richtigen Wertecode aussuchen und -wichtig- die richtige Filiale auswählen. Hierzu bitte klicken auf „Alle Angebote“, dann sollten alle unsere Filialen auftauchen. Hier dann Bauer & Hieber München auswählen.
Wenn alles passt (Betrag, Produktbereich, Filiale), dann: Wertcode reservieren!
Sobald die Reservierung von uns bestätigt wurde, wird dies in Ihrer App angezeigt. Alles Weitere:
https://service.kulturpass.de/help/de-de/39-angebote-finden-reservieren

Kann man den Wertcode in Ihrem Onlineshop einlösen?
Nein das geht leider nicht bzw. wir müssten dies erst aufwändig in unseren Shop integrieren. Zudem haben die Wertecodes eine viel kürzere Laufzeit als die „normalen“ Gutscheine in unserem Shop. Du musst wirklich „physikalisch“ in den Laden gehen, um den Wertcode gegen ein „physikalisches“ Produkt einzulösen.

Syrinx Verlag

Der Syrinx-Verlag versteht sich gewissermaßen als Eigenverlag der Flötisten. Seine Gründung im Jahre 1986 entsprang der Notwendigkeit, bestimmte Projekte zu realisieren, die infolge ihrer konzeptionellen Neuheit bei den etablierten Verlagen nicht immer auf unmittelbares Verständnis stießen. Gemäß seiner pädagogischen Grundorientierung sieht der Syrinx-Verlag seine Hauptaufgabe darin, die Ausbildung des flötistischen Nachwuchses durch neue Arbeitsmodelle – vorrangig im Ensemblebereich – nachhaltig zu fördern.

33 Jahre lang führte Prof. Dr. Müller-Dombois den von ihm gegründeten Syrinx-Verlag, bevor er im Oktober 2019 in die Hände des Flötisten, Dipl.-Tonmeisters, Pädagogen und Musikwissenschaftlers Dr. Rüdiger Josef Herrmann überging.

Ein großes Auswahlprogramm mit den Bestsellern des Verlags finden Sie bei uns.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Buchvorstellung: CAGED rules!

Am 7. Februar um 18:00 Uhr wird der bekannte Münchner Gitarrist und Musiklehrer Robert „Landy“ Landinger bei uns sein neues Buch „CAGED rules!“ vorstellen. Bereits jetzt gilt dieses Lehrbuch als neues Standardwerk für das CAGED-System. Alle offenen Fragen dazu beantwortet er in diesem ca. einstündigen Workshop.

Cover

Weitere Informationen finden Sie in Kürze hier

Wir freuen uns auf Sie!

Bizet – Konzert von Voilà! Opera!

Bizet und seine Zeit in Rom

Der Verein „Voila! Opera!“ widmet sein nächstes Konzert Georges Bizet und seiner Kantate „Clovis et Clotilde“, eine Münchner Erstaufführung.

Der 19-jährige Bizet hat mit dieser Kantate den Rom-Preis gewonnen und erhielt das damit verbundene 2-jährige Stipendium in der Villa Medici (Rom). Dieses Werk war lange Zeit verschollen und wurde 1986 wiederentdeckt.

Wärend seines Aufenthalts in Rom entstand auch sein einziges geistliches Werk, das „Te Deum“. Die Partitur für Sopran- und Tenorsolo, gemischten Chor und Orchester ist deutlich von der Italianità gekennzeichnet.

Die Orchester-Suite „Roma“ bildet einen weiteren Teil des Konzertes und spiegelt die Eindrücke wider, die Bizet in Italien auf seinen Reisen sammelte. Rom, Venedig, Florenz und Neapel werden in einer Komposition von vier Sätzen erlebbar. Vollendet hat er dieses Werk aber erst später in Paris. Dort wurde es auch uraufgeführt.

Quelle: www.voila-opera.de

12 September 2022, 19:30 Uhr
Herkulessaal


Voilà! Opera! Symphonie-Orchester
Leitung: Stellario Fagone

Sopran: Maria Czeiler
Tenor: Kevin Conners
Bariton: Oscar Quezada

Chorgemeinschaft Haar
(Einstudierung: Michael Clemens Frey)

Karten bei München Ticket
www.muenchenticket.de

Joachim Raff

Dieses Jahr feiern wir den 200. Geburtstag von Joachim Raff. Lange Zeit fast vergessen wird er nun wieder entdeckt. Bei uns finden Sie eine Auswahl seiner Werke.

Jugendjahre

Joseph Joachim Raff wuchs in Lachen am oberen Zürichsee auf. Sein Vater, der Schulmeister (ab 1817 angestellt) und Musiklehrer Franz Josef Raff, war 1810 vor einer württembergischen Zwangsrekrutierung in die Schweiz geflüchtet, wo er in Lachen im Kanton Schwyz die Tochter des Ochsenwirts, Katharina Schmid, heiratete. 1838 zog er nach Schmerikon, dann nach Schwyz. Die bescheidenen Einkünfte als Schulmeister erlaubten es ihm nicht, seinem Sohn Joachim eine umfassende Schulbildung angedeihen zu lassen. Früh übte sich der Knabe indessen im Geigen-, Klavier- und Orgelspiel.

Als der päpstliche Nuntius in einer amtlichen Angelegenheit eines Dolmetschers bedurfte, trat Joachim mit 18 Jahren als dessen Begleiter ins Erwerbsleben ein. Er bewährte sich ausgezeichnet und wurde noch im selben Jahr Lehrer in Rapperswil. Seine Gedanken galten jedoch der Musik, und schon vier Jahre später befreite er sich vom Schuldienst. Infolge eines Jugendstreichs wurde er als „unerwünschter Ausländer“ aus dem Kanton Schwyz ausgewiesen und zog nach Zürich. Als er erfuhr, dass Franz Liszt ein Konzert in Basel geben würde, ergab sich im Sommer 1845 die Möglichkeit, sein großes Vorbild selbst zu erleben und zu sehen. Da er kein Reisegeld hatte, marschierte er bei strömendem Regen zu Fuß. Leider waren alle Plätze ausverkauft, aber Liszt erfuhr von seinem Verehrer, ließ ihn zusätzlich in den Konzertsaal und gab ihm einen besonderen Platz auf der Bühne. Durch Liszts Vermittlung erhielt Raff ab Herbst 1845 eine Anstellung in einer Kölner Musikalienhandlung. Damit endete seine Schweizer Zeit.

Anfänge als Komponist

Raff war hauptsächlich Autodidakt, doch schon seine ersten Kompositionen ließen eine große Begabung erkennen. Im Bestreben, sich möglichst rasch finanziell unabhängig zu machen und bekannt zu werden, verfiel er in ein wahres Kompositionsfieber und produzierte wie am Fließband, was für seine künstlerische Entwicklung wenig förderlich war. In einem Brief erklärte er, er wolle seine Komponistenkarriere mit Gewalt erzwingen.

Auf Mendelssohns und Liszts Empfehlung erschienen bei Breitkopf erste Kompositionen im Druck. Einen festen Vertrag, der für eine Zukunft als eigenständiger Komponist nötig gewesen wäre, wollte aber niemand mit ihm schließen, was zum Teil auch auf Raffs angeblich oft undiplomatisches Benehmen zurückzuführen sein dürfte. In seiner Verzweiflung über den nicht kommen wollenden Durchbruch und darüber, dass Liszt ihn seiner Meinung nach nicht ausreichend unterstützte, wandte sich Raff in Richtung der Heimat seines Vaters und zog nach Stuttgart, musste aber auch dort ein kärgliches Leben als gelegentlicher Musiklehrer fristen.

In Stuttgart lernte er den Pianisten Hans von Bülow kennen, der sein Förderer und langjähriger Freund werden sollte. Nach einer Anstellung in einem Verlag in Hamburg und einem umfangreichen Entschuldigungsschreiben an Liszt kehrte er 1849 zu diesem nach Weimar zurück, diesmal als persönlicher Sekretär und Assistent. Raff hatte vor allem die Instrumentierung von Liszts Orchesterwerken durchzuführen, was ihm zwar keine Lorbeeren, aber reichlich Erfahrung eintrug. Seine Oper König Alfred wurde vom Publikum gut aufgenommen. In Weimar lernte er Doris Genast kennen, die Tochter des Direktors des Weimarer Hoftheaters, die er 1859 heiraten sollte.

Auch mit dem virtuosen Geiger Joseph Joachim machte er hier Bekanntschaft, freundete sich mit ihm an und ermunterte ihn zum Komponieren. Seine Tochter Helene Raff schrieb später: „Wenn sie sich in die Fremdenbücher einzeichneten, hatten sie ihren Spaß daran, wie nett die zwei Namen untereinanderstanden.“ Hans von Bülow meinte dazu: „Außer mit Raff und dessen Vornamen gehe ich hier mit Niemanden um.“. Zusammen schrieben die drei Freunde virtuose Kammer- und Klaviermusik.

Wiesbadener Jahre und zunehmender Erfolg

Weil der ganz große Erfolg allerdings auf sich warten ließ, siedelte Raff 1853 zu Doris nach Wiesbaden über. Mit seiner ersten Sinfonie An das Vaterland über das Lied Was ist des Deutschen Vaterland?, die mit ihrem Patriotismus den Nerv der Zeit traf, gewann er 1861 bei dem Musikwettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit prominenter Jury den ersten Preis; die Uraufführung fand am 22. Februar 1863 im Wiener Musikverein statt.

Die Sinfonie Im Walde verbreitete seinen Ruhm rasch, ebenso wie die auch heute noch gelegentlich gespielte fünfte Sinfonie Leonore. In Wiesbaden, wo Raff auch einige Zeit mit seinem Kollegen Richard Wagner verbrachte, wirkte er bis 1877. Neben seiner anfänglichen Tätigkeit als Lehrer für Klavier sowie Dozent für Harmonik gilt diese Zeit als seine produktivste Phase kompositorischen Schaffens. Der zunehmende Erfolg seiner Werke erlaubte es ihm, ab Anfang der 1870er Jahre als freischaffender Komponist zu arbeiten.

Frankfurter Jahre und Tod

Im Jahre 1878 folgte er der Berufung zum ersten Direktor des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt am Main, das dank seines Wirkens recht schnell einen internationalen Ruf erlangte. Damit hatte sich sein sehnlichster Wunsch nach einer gesicherten Existenz erfüllt. Während fünf Jahren bewies er seine großen Fähigkeiten als Pädagoge und Organisator und war als Komponist und Konservatoriumsdirektor hoch angesehen. Weggefährten dieser Zeit waren unter anderem Clara Schumann und Julius Stockhausen. Raff berief sowohl Vertreter der Neudeutschen Schule als auch der Konservativen als Lehrkräfte an das Hoch’sche Konservatorium, da ihm eine ausgewogene Berücksichtigung beider Lager wichtig war. Zu seinen Schülern aus der Frankfurter Zeit zählten unter anderem Gottfried Angerer, Edward MacDowell, Johan Messchaert, Heinrich Spangenberg und Lazzaro Uzielli.

Joachim Raff verstarb 1882 an einem Herzinfarkt in seiner Frankfurter Wohnung. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand am 27. Juni die Beisetzung auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt (Grablage: Gewann D 298). Der Magistrat der Stadt erklärte das Grab zum Ehrengrab. Beileidsbezeugungen aus der ganzen Welt trafen ein. Dann wurde es allmählich still um ihn. Seine noch um die Wende zum 20. Jahrhundert in den Konzertsälen heimischen Werke fielen bald in Vergessenheit. Zum Anlass seines 150. Geburtstages wurde 1972 in seinem Geburtsort Lachen ein Denkmal enthüllt.

Quelle: Wikipedia